So liest du Etiketten richtig

Viele Hundehalter:innen greifen zu Fertigfutter – in der Hoffnung, dass alles drin ist, was der Hund braucht. Doch was sich wirklich hinter „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“, „analytischen Bestandteilen“ und „pflanzlichen Nebenerzeugnissen“ verbirgt, bleibt oft im Dunkeln.

In diesem Beitrag zeige ich dir, wie du ein Hunde-Futteretikett oder auch die Etiketten auf Snacks und Co richtig liest, worauf du achten darfst – und warum es sich lohnt, genauer hinzusehen.

Was steht auf dem Etikett – und was bedeutet es?
Jedes Futtermittel muss bestimmte Pflichtangaben enthalten, diese wären:
- Zusammensetzung → Zutaten in absteigender Reihenfolge
- Analytische Bestandteile → z. B. Rohprotein, Fett, Rohasche
- Zusatzstoffe → Vitamine, Spurenelemente, Konservierungsstoffe etc.
- Fütterungsempfehlung 

Kritisch hinterfragen: „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“
Was ist das eigentlich?
 Oft handelt es sich um undefinierte Schlachtabfälle wie Schnäbel, Klauen, Sehnen, Häute, Federn.

Achte auf die Deklarationstiefe: Steht „Rindfleisch (70 %)“ oder nur „tierische Nebenerzeugnisse“?

Offene Deklaration = transparente Deklaration
Die einzelnen Zutaten werden klar und vollständig benannt, z. B.:
Zusammensetzung: Rindfleisch (50 %), Karotten (15 %), Lachsöl (3 %), Seealgenmehl (0,5 %)

🔎 Das bedeutet:
- Du erkennst sofort, welche Zutaten enthalten sind.
- Du siehst sogar, in welchen Mengenanteilen sie vorkommen.
- Du kannst nachvollziehen, ob das Futter z. B. wirklich „mit Huhn“ ist – oder nur Spuren davon enthält.

Vorteil: Hohe Transparenz – ideal für ernährungsbewusste Hundehalter:innen, Allergiker oder sensible Hunde.

Geschlossene Deklaration = undurchsichtige Deklaration
Hier werden Zutaten in Gruppen zusammengefasst – meist sehr allgemein, z. B.:
Zusammensetzung: Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, Öle und Fette, Mineralstoffe

🔎 Das bedeutet:
- Du weißt nicht, welches Fleisch verwendet wurde (Rind? Huhn?).
- Du weißt nicht, was mit „Nebenerzeugnissen“ gemeint ist (Hühnerfüße? Lunge? Sehnen? Schnäbel?).
- Du kannst keine Rückschlüsse auf die Qualität ziehen – alles bleibt unklar.

Nachteil: Intransparenz – es können billige, minderwertige Rohstoffe enthalten sein, ohne dass du es erkennst. Für Allergiker oder sensible Hunde ungeeignet.


Pflanzliche Nebenerzeugnisse – klingt gesund, ist es das aber auch?

- Meist Abfallprodukte wie Stroh, Sojaschalen, Erdnusshülsen.
- Kein echter Nährwert, oft nur Füllstoffe oder Ballaststoffe.

🔎 Tipp: Je weniger davon drin ist – oder je konkreter benannt (z. B. Karotten, Pastinake) – desto besser.


Analytische Bestandteile – doch was sagen diese Werte aus?

- Rohprotein: wichtig, aber nicht jeder Wert = gute Qualität
- Rohasche: zu viel = minderwertige Mineralien
- Feuchtigkeit: bei Nassfutter wichtig für die Einordnung

🔎 Tipp: Vergleiche immer nur gleichartige Futtermittel (z. B. Trocken mit Trocken).

Zusatzstoffe – Segen oder Mogelpackung?

Futter mit künstlichen Vitaminen & Mineralien wird so „ausgebessert“. Ist aber nicht nährstoffreich von Natur aus, sondern künstlich hinzugefügt.



🔎 Achte auf:
- klare Benennung: „Vitamin D3“, „Zinkchelat“
- keine „technologischen Zusatzstoffe“, wenn vermeidbar

 

🌟Zum Schluss

Wenn du die Zutatenliste mit einem bewussteren Blick liest, wirst du schnell ein Gefühl dafür bekommen, welche Produkte deinem Hund wirklich guttun – und welche du lieber im Regal lässt.

Du brauchst kein Chemiker zu sein – dein gesunder Menschenverstand, dein Bauchgefühl und ein bisschen Hintergrundwissen reichen aus.

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